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Leipzig, 18.02.2024. Die Mittelstreckler Marc und Lara Tortell feiern mit Platz drei und vier bei den 71. Deutschen Hallenmeisterschaften das erfolgreichste Vereinsergebnis seit Gründung des Athletics Team Karben. Als Zweiter seines Vorlaufes hinter dem Jahresschnellsten Robert Farken, buchte Marc Tortell am Samstag souverän das Ticket für den Endlauf über 1500 Meter. Nach einem guten Saisonstart Ende November mit der Bronzemedaille bei den Deutschen Cross-Meisterschaften im saarländischen Perl, folgte ein durchwachsener Winter mit einer krankheitsbedingten Abreise aus dem Höhentrainingslager in Kenia. Zuletzt kam der 26-jährige ATK-Athlet allerdings immer besser in Schwung und positionierte sich im Finale der DHM taktisch clever hinter den beiden Favoriten Farken und Marius Probst. Das für Meisterschaften untypisch hohe Anfangstempo von 58 Sekunden auf den ersten 400 Meter zog das Feld früh auseinander. Als sich Farken und Probst im Kampf um Gold nach 950 Metern absetzten, hatte Tortell Bronze fest im Blick und schüttelte dank seiner Spurtfähigkeit den Königsteiner Sven Wagner, sowie weitere Verfolger auf den letzten 200 Metern ab. Für den Karbener war es nach 2020 die zweite DHM-Medaille bei den Männern. Ganz vorne sicherte sich Probst, vor Lokalmatador Farken den Titel mit Meisterschaftsrekord. Marcs jüngere Schwester reiste als Achtschnellste des Jahres über 800 Meter nach Leipzig und sah sich starker Konkurrenz ausgesetzt. So kam es bereits im Vorlauf zum Duell mit der Olympiateilnehmerin und mehrfachen deutschen Meisterin, Christina Hering, sowie der starken U23-Athletin und letztjährigen Bronzemedaillengewinnerin der DHM Laura Wilhelm. In einer taktischen Meisterleistung spurtete Tortell auf den letzten Metern an den Konkurrentinnen vorbei und sicherte sich als Vorlaufschnellste das „große Q“ für das Finale. Hier belauerten sich die Läuferinnen in einem moderaten Angang von 66 Sekunden über die ersten beiden Hallenrunden, so dass es letztendlich zu einem packenden Endspurt kam. Die Karbenerin konnte Zug um Zug Kräfte mobilisieren, mit einer Schlussrunde von 29,6 Sekunden den vierten Platz erobern und ihr bestes Karriereergebnis einfahren. Es siegte die amtierende Freiluftmeisterin Alina Ammann. Dieser erfolgreiche Höhepunkt der Hallensaison stimmt die sportliche ATK-Leitung mit Blick auf den ereignisreichen Sommer äußerst zuversichtlich: „Unsere Athleten haben sich sowohl in den USA als auch in Karben/Frankfurt im Winter sehr fokussiert vorbereitet. Auf dem Weg zur Freiluftsaison war der Auftritt bei den DHM sehr erfolgreich und lässt auf weitere Leistungssteigerungen in der mit internationalen Highlights gespickten Freiluftsaison hoffen.“ Auch die in den USA trainierenden Neuzugänge Rahel Brömmel, Hannes Fahl, Lasse Funk und Elias Schreml, haben mit schnellen College-Rennen auf sich aufmerksam gemacht und freuen sich auf ihre Premiere im ATK-Dress. Elias z. B. ist mit seiner Ende Januar 2024 in Fayetteville gelaufenen 7:55 min über 3000m auf einem sehr guten Weg für ein Topergebnis sowohl auf der längeren Mittelstrecke als auch der Langstrecke in der Freiluftsaison. Charlotte Augenstein hatte im Herbst tolle Cross-Ergebnisse und ist Ende Januar mit 2:07 min. Hallenbestzeit über 800m gelaufen. Ab Mai werden die in den USA studierenden Athleten Wettkämpfe in Deutschland für das A-Team bestreiten. Am kommenden Wochenende startet zudem das ATK-Nachwuchstalent Ayoub Jaafar bei den deutschen U20-Meisterschaften über die 800 Meter.
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DHM Leipzig
Darmstadt, 23.11.2023 Perfekter Saisonauftakt für das ATK beim diesjährigen Darmstadt Cross! Bei der 37ten Auflage der traditionsreichen Veranstaltung, feierten Lara und Marc Tortell einen perfekten Saisonstart und sicherten sich die Qualifikation für die diesjährige Cross-EM in Brüssel. Um 13:50 Uhr startete zunächst das stark besetzte Damenfeld in den Qualifikationswettkampf. Neben ATK-Athletin Lara Tortell, gingen dabei unter anderem, die mehrfache Deutsche Meisterin, Elena Burkard (LG farbtex Nordschwarzwald) und Vorjahressiegerin, Nele Weßel (Eintracht Frankfurt) an den Start. Nach einem verhaltenem Beginn zog die Frankfurterin Weßel in der letzten Runde das Tempo deutlich an und eröffnete somit das Titelrennen auf dem schwierigen Darmstädter Kurs. Dem schnellen Antritt der Frankfurterin konnte Tortell nicht folgen und musste auf den letzten Metern eine kleine Lücke zum Führungsduo reißen lassen. Letztendlich sicherte sich die Karbenerin in 6:01 Minuten, hinter der siegreichen Burkhardt und der zweitplatzierten Weßel, einen starken dritten Platz, der gleichbedeutend mit der Nominierung für die Cross-Europameisterschaften ist – ein perfekter Einstand. Bei den Männern war die Konkurrenz noch stärker. Neben dem Karbener Marc Tortell spekulierten auch, der diesjährige Universiade Meister Jens Mergenthaler (LG farbtex Nordschwarzwald), Mittelstrecken-Spezialist Christoph Kessler (LG Karlsruhe) und 1500m Altmeister Timo Benitz (LG farbtex Nordschwarzwald) auf ein EM-Ticket. Nach dem Startschuss übernahm zunächst allerdings Felix Wammetsberger (LG Karlsruhe) die Initiative und versuchte die Konkurrenz mit einem hohen Tempo unter Druck zu setzten und so für eine Überraschung zu sorgen. Marc Tortell folgte dem Karlsruher und das Führungsduo konnte sich bis Mitte der zweiten Runde einige Meter vom Feld lösen. Die entstandene Lücke wußte in der Folge nurnoch Jens Mergenthaler zu laufen und so musste die Entscheidung im Sprint herbeigeführt werden. Das bessere Finish hatte dabei der Schwarzwälder Mergenthaler, der sich knapp vor Marc Tortell, durchsetzten konnte -dennoch ein Erfolg für Beide, die bereits zum zweiten Mal in Folge als Duo für die Cross-EM nominiert wurden. Auch Wammetsberger wurde für seinen Mut belohnt und wird als Dritter als Ersatzläufer für die Cross-EM in Brüssel berücksichtigt. Für das Karbener Geschwister-Duo wäre es die erste gemeinsame Teilnahme an einem internationalen Event. Für Bruder Marc, „eine echte Besonderheit“. „Sich für die Nationalmannschaft zu qualifizieren ist immer etwas ganz Besonderes. Dieses Erlebnis mit meiner Schwester teilen zu dürfen, dann auch noch in der selben Staffel, ist für mich ein absoluter Traum.“, so Tortell nach dem Wettkampf. Zunächst stehen für den 25-Jährigen allerdings die Deutschen Cross-Meisterschaften am nächsten Wochenende auf dem Programm.
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Cross EM Qualifikation
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DM Kassel
Kassel, 09.07.2023. Mit Platz 6 über 800m (Lara Tortell), Platz 7 über 1500m (Marc Tortell) und Platz 8 über 1500m (Charlotte Augenstein) erzielt ATK in der Breite sein bisher bestes Ergebnis bei Deutschen Meisterschaften. Am heißesten Wochenende in diesem Jahr (08./09. Juli) fanden die Deutschen Meisterschaften nach 2016 erneut im ausverkauften Auestadion vor über 14.000 Zuschauern statt. Bei strahlend blauem Himmel wurden aus 7.753 Vereinen des Deutschen Leichtathletikverbandes (DLV) die Deutschen Meister der Freiluftsaison 2023 ermittelt und gekürt. Das ATK-Team war in Kassel mit fünf Athleten vertreten. Lara Tortell und Niklas Harsy über 800m; auf der längeren Mittelstrecke starteten die ATK-Asse Charlotte Augenstein, Marie Burchard und Marc Tortell über 1500m. Schon im Vorfeld der Meisterschaft machte sich im ATK-Team Euphorie breit. Niklas hatte im Vorfeld der DM mit seiner Zeit von 1:51,73 min die B-Norm erreicht und freute sich, aufgrund seiner deutlichen Leistungssteigerung in diesem Jahr, auf eine erneute Teilnahme an der Einzel-DM seit 2019. Zum erlauchten Kreis der besten 24 Leichtathleten Deutschlands über 800m der Damen gehörte dieses Jahr auch die 22-jährige Lara Tortell. Mit einer Leistungssteigerung bei der Merck-Gala in Pfungstadt am 21. Juni auf 2:03,87 min hatte sie die DM-Teilnahme sicher. Nach der Vizemeisterschaft über 800m bei den DM U23 in Göttingen mit einem sehr starken Finish, bei dem Lara den Titel in ihrer Altersklasse nur um die Winzigkeit von 3/100 Sekunden verpasste, zählte sie in Kassel auch zu den Endlaufaspirantinnen. Aus drei Vorläufen qualifizierten sich insgesamt acht Läuferinnen für den Endlauf, die jeweils ersten Beiden sowie insgesamt zwei Zeitschnellste. Niklas belegte in seinem Vorlauf nach einem beherzten Rennen mit 1:52,19 min einen guten 4. Platz und konnte mit dem Leipziger Kieselberger auf der Zielgeraden einen Athleten überspurten, der dieses Jahr seine Spezialdisziplin schon in 1:50 min gelaufen ist. In der Endabrechnung reichte dies leider nicht für den Endlauf, aber bedeutet in der Gesamtabrechnung einen bemerkenswerten 11, Platz für Niklas. Lara hatte mit dem „Vorlauf-Los 1“ von drei Halbfinals eine schwere Aufgabe, um den Sprung in den erlesenen Kreis der 8 Endlaufteilnehmerinnen zu schaffen. Bekanntlich wird bei den DM meist nicht auf Zeit, sondern taktisch gelaufen. Die beiden Zeitlauf-Schnellsten mit dem kleinen q kommen fast nie aus dem 1. Halbfinale. So war es auch in Kassel. Aus Laras Lauf qualifizierten sich nur die ersten beiden Läuferinnen. Mit einem starken Antritt 210m vor dem Ziel konnte Lara ihren Vorlauf gewinnen und die favorisierte EM-Teilnehmerin Tanja Spill auf Platz 2 verweisen. Über 1500m der Männer und Frauen gab es je zwei Halbfinals a 15 Athleten, bei denen sich die jeweils ersten Vier und insgesamt vier Zeitschnellste für das Finale qualifizierten. Charlotte kam als 4. ihres Vorlaufs mit dem großen Q weiter, Marc Tortell qualifizierte sich als 6. seines Vorlaufs mit einem kleinen q für das Finale am Sonntag. Marie Burchard schied trotz guter Vorleistungen als 7. ihres Vorlaufs leider entkräftet aus. Im Vorfeld hatte sie eine langwierige Entzündung, die noch nicht ganz überwunden war. Überraschend hatte auch Charlotte kurz vor dem Start mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen: Sie musste am Samstagmorgen um 7:00 Uhr in Baunatal in die Notaufnahme. Aufgrund einer allergischen Reaktion hatte sie am Körper einen Ausschlag und starken Juckreiz. Sie hatte fast die ganze Nacht nicht geschlafen. Die Ärzte konnten sie erst kurz vor ihrem Vorlauf am späten Samstagvormittag „gesund“ schreiben. Mit ihren 4:22 min ist sie am Samstagmittag dennoch nah an ihre Bestleistung gelaufen und als 4. Ihres Vorlaufs mit einem großen „Q“ souverän in den Endlauf am Sonntag eingezogen. „Ihre Leistung im Vorlauf war eine wahre Energieleistung und phänomenal!“ befand Dr. Uta Tortell, die sportliche Leitung von ATK. In den Endläufen am Sonntag konnten die ATK-Athleten gut mithalten. Marc wollte trotz seiner sichtlichen Schwierigkeiten zu Beginn der Saison mit diagnostiziertem „long-covid“ nach seinem 1500m-Wettkampf in Oordegem (Belgien) Ende Mai (3:40,41 min.) trotzdem unbedingt bei den DM starten. Die Ärzte gaben einen Start frei, wiesen allerdings auf eine eingeschränkte Leistungsfähigkeit hin. Sein 7. Platz, noch vor dem Rangersten über 1500m der vergangenen Hallensaison Sven Wagner (Königsteiner LV), war unter diesen Umständen eine starke Leistung. „Der Rennverlauf mit dem langsamen Beginn und der schnellen letzten Runde wäre in Topform ideal für ihn gewesen.“ stellte seine Trainerin Uta Tortell nach dem Wettkampf fest. Er beendet nun die Saison und wird sich vollständig auskurieren. Lara ist über 800m seit Mitte Juni auf einem neuen Niveau und hat das im Endlauf der DM mit einem 6. Platz und ihrer Zeit von 2:04,81 min eindrucksvoll bestätigt. Nächstes Wochenende geht die Jurastudentin in Heusden (Belgien) in ihrer Spezialdisziplin noch einmal auf Zeitenjagd. Charlotte hat im Endlauf mit einer weiteren Energieleistung einen hervorragenden 8. Platz ergattert und konnte mit 4:21, 41 min. ihre gute Zeit vom Vortag weiter steigern. Nach einer sehr langen College Saison für ihr Uni-Team Georgia Bulldogs im Bundesstaat Georgia (USA) und anschließenden Wettkämpfen und Meisterschaften in Deutschland wird das 21-jährige deutsch-amerikanische Lauftalent nun seine Saison beenden. Nach Wettkämpfen im Ausland und vielleicht in Pfungstadt im Juli und August möchte auch Niklas eine Wettkampfpause einlegen und freut sich schon auf die nächste Saison mit dem Ziel „DM-Endlauf-Teilnahme.“. „Mit den Ergebnissen bei den DM in Kassel können wir sehr zufrieden sein!“ zieht Uta Tortell abschließend für ATK Resümee. „Noch nie seit unserem Bestehen waren wir mit drei Endlauf-Teilnehmern bei dem wichtigsten nationalen Wettkampf vertreten.“ lautet das Fazit der sportlichen ATK-Leitung. „Die Perspektive für die Zukunft sehe ich sehr positiv.
Rostock, 22.07.2023. Es war wieder ein perfektes Wochenende für das Athletics Team Karben! Jan Dillemuth konnte seinen Deutschen Meister-Titel über 1500m der U20 aus der Halle gegen starke Konkurrenz in Rostock verteidigen und freut sich nun auf seinen Einsatz bei den Europameisterschaften der U20 Anfang August in Jerusalem. Nach einem souveränen Vorlaufsieg am Vortag konnte sich Jan Dillemuth als Vorlaufschnellster für das 1500m DM Finale am Samstag, den 22.7.2023 qualifizieren. Mit dem deutschen U20 Meistertitel aus der Halle und der U20 EM Qualifikationsnorm im Gepäck startete das Mittelstreckenass dementsprechend selbstbewusst ins Rennen. Bei regnerischen 17 Grad begann das Rennen mit einem mittleren Tempo. Der als Zweiter der deutschen U20 Liste angereiste Wetterauer hielt sich von Beginn an aufmerksam im vorderen Teil des Felds auf. Leicht versetzt an zweiter Position, jeder Zeit bereit auf eine Tempoverschärfung zu reagieren vergingen die ersten 2 Runden. Tim Kalies aus Braunschweig, sein vermeintlich stärkster Konkurrent unmittelbar hinter Dillemuth. Rund 500m vor Schluss begann das Feld unruhiger zu werden und Positionen verschoben sich. So mancher Ellenbogen wurde im Pulk ausgefahren. Dillemuth konnte bis 300m vor dem Ziel seine günstige Ausgangsposition behaupten, ehe auf der Gegengeraden gleich 3 Athleten, unter ihnen Tim Kalies, eine Attacke setzten. Davon überrascht konnte Dillemuth in der letzten Kurve die kleine Lücke wieder schließen, so dass alle vier Athleten nahezu gleichzeitig auf die Zielgerade einbogen. Knapp 50m ist es ein Kopf an Kopf rennen bis Dillemuth den längsten Atem beweist und mit seinem starken Endspurt die Konkurrenz entscheidend distanziert und mit ausgebreiteten Armen durch das Ziel läuft. „Ich habe mir vorgenommen heute Alles auf der Bahn zu lassen. Es war klar, dass heute keiner von uns ein leichtes Spiel haben wird, da wir im Vorfeld bereits mit ähnlichen Zeiten angereist sind. Mein Ziel war es, es den Anderen so schwer wie möglich zu machen. Das ist mir – denke ich – gut gelungen. Über den Sieg freue ich mich unheimlich und schaue zuversichtlich auf die anstehenden Aufgaben. In drei Wochen steht ja mit der U20 EM noch ein weiterer Höhepunkt an.“ so ein überglücklicher Jan Dillemuth. In diesem Fall bedeutet der Sieg nämlich doppeltes Glück, da das Karbener Talent neben dem Deutschen Meistertitel auch den Wettbewerb um die Tickets für die U20 EM für sich entscheiden konnte. Eben diese findet in knapp drei Wochen in Jerusalem vom 07.08 – 10.08.2023 statt. Bis dahin wird er sich nun weiter vorbereiten, um die bisher absolut überzeugende Saison mit einem guten Ergebnis zu krönen.Zu einem perfekten Wochenende für ATK steuerte Niklas Harsy am 22.7.2023 eine glänzende 48,60 Sek. über 400m beim Feriensportfest des HLV in Wetzlar bei. Es ist die zweitbeste Zeit in seiner Karriere und so schnell wie seit 2017 nicht mehr. Obwohl auf der Gegengeraden ein strammer Gegenwind blies, ist Niklas sehr schnell angelaufen und hat sich als 2. hinter Darius Gußmann (Eintracht Frankfurt) mit einer Klassezeit belohnt. In weiteren Wettkämpfen möchte das ATK-Ass seine diesjährige Bestzeit über 800m von 1:51 min angreifen.
DJM Rostock
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Charlotte new in
Frankfurt, 06.06.2023 Es war das erste Rennen auf deutschem Boden in ihrem Leben und sie konnte sofort eine neue PB über die 800 bei ihrem ATK-Debüt feiern – Charlotte Augenstein’s erster Auftritt auf der deutschen Leichtathletikbühne in Regensburg war zweifellos einmalig. Aus ganz vielen Gründen. Aber wer ist die neue Läuferin in unseren Farben, welche in Deutschland geboren, aber seitdem sie 2 Monate alt war, in den USA lebt? Charlotte ist seit 1.Januar dieses Jahres Teil von unserem ATK, aber aufgrund der US-Amerikanischen College Saison ähnlich wie Jonathan Schmidt (und Johnny Martin – Vorstellungsartikel folgt morgen!) erst seit ein paar Tagen in Deutschland. „Eine echte Deutsch-Amerikanerin“ 7760 Tage später, oder ziemlich genau 21 Jahre nach dem Charlotte das Licht der Welt in Deutschland erblickte, ist die gebürtige Heidelbergerin nun ihren ersten Wettkampf auf deutschen Boden gelaufen. Der Grund liegt im geografischen Lebensmittelpunkt ihrer Familie. Der Bundesstaat Georgia in den Vereinigten Staaten von Amerika. Die kleine Charlotte war damals „nur ein paar Monate alt, als wir aufbrachen“. Durch die berufliche Neuorientierung der Eltern, welche seit Mitte der 90er Jahre die „American Residency“ innehatten, zog die Familie Augenstein aus dem gemütlichen Bad Schönborn nach Kalifornien. Zwei Jahre später ging es dann wiederum in den Bundestaat Georgia, welcher seitdem die Heimat von Charlotte’s Familie geworden ist. Rund um die Jahrtausendwende zog es Charlotte’s Eltern dann aber nochmals für ein paar Jahre nach Bad Schönborn. Eine Zeit, in welcher Charlotte zur Familie dazukam and folgerichtig als einzige der drei Geschwister in Deutschland geboren ist. Die Geburt von Charlotte haben die Eltern noch abgewartet „bevor es dann wieder – und eigentlich auch erstmal auf unbstimmte Zeit zurück in die USA gehen sollte.“ Die Entwicklung der deutschen Sprache in den USA sollte aber keineswegs zu kurz kommen denn „zu Hause wurde weiterhin nur Deutsch geredet, das war meinen Eltern superwichtig. Zumal mein Englisch ja auch ganz automatisch dazukam durch zahlreiche Jahre im Kindergarten und dann in den amerikanischen Schulen.“ Das amerikanische Schulsystem zieht es vor die Schüler in diverse Sportarten reinschnuppern zulassen und die heranwachsende Deutsch-Amerikanerin startete zunächst „wie eine typische Deutsche“ mit dem Ball am Fuß. Basketball kam dann im Herbst der 8.Klasse dazu, nachdem die Frühling- und Sommersaison mit Fußballtraining vollgepackt wurde. „Ich bin als Mittelfeldspielerin schon damals mehr gerannt als die anderen Mitspielerinnen und war auch nicht so müde nach den Spielen. Vielleicht ein frühes Anzeichen für mein Lauftalent?“ Charlotte’s Vater war erleichtert, als die Fußballkarriere in der Oberstufe zum Erliegen kam, denn er hatte immer gemeint „wenn du weiter Fußball spielst, wirst du dich nur noch verletzen.“ Ihre ältere Schwester Helena war Bestandteil des Leichtathletikteams in derselben Highschool in welcher Charlotte ihr amerikanisches Abitur absolvierte. „Ich wollte es dann natürlich auch ausprobieren…und ein paar Jahre später in der 11.Klasse kamen dann die ersten Erfolge dazu, welche mir die Tür zu einem Sportstipendium und einem Leben als Sportstudentin ermöglichten.“ Nach dem Abschluss der Highschool blieb Charlotte ihrem Heimatstaat Georgia treu und unterschrieb einen Vierjahresvertrag mit dem größten Track&Field-Team des Bundesstaates – den Georgia Bulldogs. Das Team gehört zu den prominentesten College-Leichtathletik Teams in den USA und ist auch Teil der stärksten College-Liga. Bekannte Leichtathleten der Georgia Bulldogs, welche ihre Nationen bei Olympischen Spielen sowie Welt- und Europameisterschaften erfolgreich vertraten gibt es genug: Reese Hoffa (USA), Shanae Miller-Uibo (Bahamas), Maicel Uibo (Estland) und Georgia Stefanidi (Griechenland) sind nur ein kleiner Auszug aus einem der erfolgreichsten Universitäten des Landes. Davon abgesehen ist das Footballteam der Georgia Bulldogs amtierender College-Meister in den letzten beiden Jahren geworden, welches das Prestige der University of Georgia einmal mehr unterstreicht. Wie im amerikanischen College Sport System üblich, begann sie dann auch zur selben Zeit im August 2020 ihr Biologiestudium im besinnlichen Athens, die Stadt der Bulldogs, welches nur ein Katzensprung von der Metropolregion Atlanta entfernt ist. „Wissenschaften hatten mich schon immer interessiert…in Vorbereitung auf ein mögliches Medizinstudium schien mir das als logischer Schritt.“ Einflüsse von beiden Seiten des Teiches Neben den Erfahrungen im amerikanischen Schul- sowie Collegesystem spielten aber auch nach wie vor regelmäßige Stippvisiten der Großeltern in Pforzheim sowie des alten Familienhauses in Bad Schönborn eine Rolle in ihrem Leben auf zwei Kontinenten. „Manchmal bin ich einfach mit den Kindern von den Freunden meiner Eltern in das deutsche Gymnasium gegangen. Wir hatten ja andere Sommer- oder Herbstferien und in Deutschland war die Schule auf.“ Des Öfteren musste sie auch die Frage beantworten, welchem Land sie sich denn nun mehr verbunden fühlt – eine Frage, auf welche sie bis heute keine genaue Antwort geben kann: „Ich weiß es selber nicht genau, um ganz ehrlich zu sein. Ich bin einfach irgendeine Mischung aus beiden Nationalitäten. “ ist die Antwort der 21-järhigen, wenn sie darauf angesprochen wird, welcher Nation sie sich denn nun verbundener fühlt. „Passdeutsche. So würde ich sie beschreiben“ meint Charlotte’s Vater und spielt damit auch ihren großen Traum an, den sie wie folgt beschreibt „Einmal im Nationaltrikot für Deutschland zu laufen, wäre schon etwas ganz besonders.“ Das ATK als „neue, deutsche Sportfamilie“ Der Wunsch in einem deutschen Leichtathletikverein Fuß zu fassen, wurde dann in den letzten Jahren mit verbesserten Leistungen im College immer größer „Mit dem Beginn meiner College-Karriere an der University of Georgia habe ich mich schon bewusster gefragt, ob es möglich wäre, auch in Deutschland zu starten. Das Interesse meinerseits stieg dann an, nachdem ich mich die letzten beiden Jahre ordentlich verbesserte.“ Im letzten Sommer flog sie das erste Mal allein nach Deutschland, um mit ein paar Freundinnen andere europäische Urlaubsorte zu bekunden. Die Verbindung zum ATK kam dann durch Jonathan Schmidt zu Stande, denn beide Athleten starten in der SEC Conference, und die Missouri Tigers kreuzten des Öfteren die Wege mit den Georgia Bulldogs. „Ich war echt überrascht eine deutsche Staatsbürgerin, welche ich nicht kannte, in der SEC zu treffen. Und ich wusste natürlich, dass wir als Verein wachsen, aber auch die richtigen Leute dazu holen wollten“ sagt Schmidt. Tatsächlich ist Charlotte deutsche Staatsbürgerin und besitzt soweit nur die „Greencard“, welche einen permanenten Aufenthalt in den USA job- und studiumsunabhängig erlaubt. Dementsprechend ist sie für sämtliche deutsche Meisterschaften sowie den DLV startberechtigt. Ihre Eltern, waren „zuerst nicht wirklich begeistert von einem längeren Sommer in Deutschland, weil sie nächstes Jahr im Mai schon ihren Abschluss macht und davor noch ein bisschen mehr Berufserfahrung im amerikanischen Arbeitsmarkt sammeln sollte.“ Nach der deutlichen Steigerung ihrer 800 Meter sowie 1500 Meter-Bestzeiten im Outfit der Bulldogs im Frühjahr dieses Jahres, ließen dann aber keinen Zweifel mehr an „meinem ersten Leichtathletiksommer in Deutschland“. Charlotte kümmerte sich um ihre Flüge und Pläne nach Deutschland zu kommen früh genug, wo ihr Vater dann nur noch schmunzelnd hinzufügte „wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt hat, dann macht sie das auch“. Die ersten deutschen Meisterschaften warten auf unsere Deutsch-Amerikanerin dann im Juli. Ob sie über die 800 Meter oder die 1500 Meter an den Start gehen wird, werden die zukünftigen Wochen und Rennen entscheiden. Eine Sache bleibt aber sicher – ihr Aufenthalt in Deutschland hilft dem Sprachwortschatz sowie der Verbesserung der zugegebenermaßen alles andere als einfachen deutschen Grammatik „Der, Die, Das machen es mir manchmal nicht ganz easy“ fügt sie scherzend in einem fast akzentfreien Deutsch hinzu. Wie auch immer, DAS Athletics Team Karben freut sich auf DIE Deutsch-Amerikanerin schlechthin, Charlotte Augenstein, und DER nächste Wettkampf steigt schon diesen Mittwoch in Dortmund. „Und die nächste 800 Meter Bestzeit soll folgen!“ Kommentar Uta Tortell zur Verpflichtung von Charlotte: „Wir freuen uns sehr, dass Charlotte unser Frauen-Team verstärkt und nach etlichen E-Mails, WhatsApps und Telefonaten ist es toll, sie nun persönlich kennenzulernen und bei Ihrem ersten Wettkampfsommer in Deutschland begleiten zu dürfen. Sie ist nicht nur als talentierte Mittelstrecklerin mit großem Leistungsfortschritt in den letzten beiden Jahren, sondern auch als Persönlichkeit eine Bereicherung für unser Team. Um so mehr freuen wir uns, dass Charlotte unsere ATK-Farben bei der DM U23 in Göttingen und der Aktiven-DM in Kassel vertreten wird. Wenn es so weitergeht wie bei Ihrem Debut in Regensburg, sind Endlaufteilnahmen durchaus im Bereich des Möglichen. Ich drücke Charlotte die Daumen!“
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Regensburg Laufgala
Regensburg, 03.06.2023. Zweimal PB, einmal SB über die 800 Meter fürs ATK bei Regensburger-Laufgala. Die alljährliche Sparkassen-Laufgala im Regensburger Universitätsstadion lockte gleich drei unserer Athleten letzten Samstag in den Mittelstreckenläufen an. Lara Tortell und unser ATK-Neuling Charlotte Augenstein griffen über die 800 Meter im A-Lauf an, während dann zu späterer Stunde auch noch Niklas Harsy ins Geschehen eingriff, mit seinem dritten Saisonrennen über die 800 Meter. Bestzeiten Party für die 800 Girls Lara ging in der dritten Woche in Folge über die 800 Meter an den Start und wollte nach dem Formanstieg zwischen ihren Saisoneröffnungsrennen in Karlsruhe (2:13) und Oordegem/Belgien (2:08) ihre „gute Vorbereitung endlich abrufen und die eigentlich viel bessere Form unter Beweis stellen.“ Die heiße Klausurenphase ging für die Jurastudentin im vierten Semester in der letzten Wochen erst einmal zu Ende, sodass sie ganz „fokussiert vom einen 800er zum Nächsten“ schauen konnte. ATK-Debütantin Charlotte Augenstein, seit Januar im Verein, wollte „erstmal im Feld mitschwimmen – und falls möglich meine College-Bestzeit von Ende angreifen“. Die 21-jährige gebürtige Deutsche flog vor zwei Wochen aus ihrer eigentlichen Heimat, Athens, die College-Stadt der University of Georgia, für ihren ersten ATK-Sommer nach Deutschland und wartete nun sehnsüchtig auf den ersten Start im Blau-Gelben Dress: „Ich bin es nicht gewohnt, allein zu trainieren, daher waren die letzten beiden Wochen ein wenig einsam. Jetzt, mit meinem deutschen Team und dem Wettkampfdruck kann es endlich losgehen.“ Das Rennen mit den beiden ATK-Starterinnen wurde zügig angelaufen, wobei Lara direkt hinter der führenden Läuferin das Tempo von Anfang an gut aufnahm, die erste Runde um die 61.5s anrannte und letztendlich freudestrahlend die Ziellinie als Dritte im Renne und in einer neuen PB von 2:06.07min überquerte. Manchmal kann man es nicht treffender formulieren als sie selbst unmittelbar nach dem Rennen: „Ich bin einfach voll happy. Die Form ist nämlich echt da!“ Und sie gab auch schon die neue Marschroute für das nächste Rennen am Mittwoch in Dortmund vor: „Ab jetzt kann angegriffen werden!“ Dass Charlotte mit ihrem ersten Start in Deutschland ihre eigene, besondere Geschichte schreiben würde, ganz unabhängig vom Resultat, war allen schon vorher bewusst. Inwiefern Einzeltraining, Reisepläne und „das neue, deutsche System“ ihr zu schaffen machten, lässt sich nun rückblickend ganz einfach beschreiben: Gar nicht. Charlotte lief etwas defensiver in einer hohen 62er-Runde an – und hatte am Ende noch ein paar Körner hinzuzusetzen. Die alte Bestzeit (2:08.65min) unterbot sie bei mehr als einer Sekunde auf 2:07.64min! Der sechste Platz im Rennen wurde also gekrönt mit einer ordentlichen neuen – und bisher einzigen Zeit unserer Deutsch-Amerikanerin. „Echt ein guter Start! Ich freue mich, mit einer PB hier in meinem allerersten Rennen in Deutschland gleich mal gut losgelegt zu haben.“ Auch sie wird über Dortmund über die 800 Meter erneut an den Start gehen. Erneute SB für Niklas Niklas Harsy musste am längsten warten, da erst am späteren Abend die 800-Meter-Läufe der Herren ausgetragen worden. Dennoch sollte sich seine Geduld auszahlen: Trotz eines „bisschen versemmelten Starts, welcher ihn eine schwierige Position gebracht“ hatte, kam der Gießener knapp über 55 Sekunden nach den ersten 400 Metern vorbei. „Ein bisschen langsam, war das schon, aber es kam mir dann zugute, weil ich mich echt bis zum Ende des Rennens gut gefühlt habe“. Niklas nahm anfangs der zweiten Runde ordentlich Tempo auf und konnte eine neue Saison-Bestleistung durch seinen Kick auf den letzten 100 Metern des Rennens auf 1.51.74 drücken. „Da ist auf jeden Fall noch ‘was drin – mit einer schnelleren Angangsrunde!“ Das Rennen offensiver anzugehen und auch im nächsten Rennen eine erneute SB zu laufen, sind Niklas‘ Ziele für das nächste Rennen diesen Mittwoch in Dortmund! Dort wird dann auch unser zweiter ATK-Debütant Johnny Martin mit einem Start über die 800 Meter erwartet.
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